Hochheim entwickelte sich als dörfliche Siedlung an den Hängen des Pfrimmtales westlich von Worms. Der alte Ortskern zeichnet sich innerhalb der Binger Straße, Tafelgasse sowie Konventstraße ab und wird markant von der ehemals befestigten Bergkirche überragt. Seit der Eingemeindung 1898 ist das Dorf durch die fortdauernde Neubautätigkeit auch architektonisch ins Stadtgebiet integriert.

Archäologische Funde belegen zumindest schon für die römische Zeit eine Besiedlung im Vorfeld der Civitas Vangionum. So fand man nicht nur zu Füßen der Bergkirche römische Gefäße und Ziegelreste, sondern südlich des 1898 angelegten Wormser Hauptfriedhofes ein römisches Gräberfeld. Es erscheint daher nichtunwahrscheinlich, dass sich auf dem Hügelvorsprung der heutigen Bergkirche ursprünglich ein kleineres römisches Landgut als Zentrum der Ansiedlung befand. Die Endung des heutigen Ortsnamens auf -heim sowie ein fränkisches Gräberfeld in Nachbarschaft zum römischen Friedhof belegen für diesen Ort eine Weiterbesiedlung nach dem Ende der römischen Herrschaft. Die früheste urkundliche Erwähnung findet sich erst für das Jahr 1068, als Bischof Adalbero von Worms die Einkünfte des Stiftes St. Andreas in Worms neu ordnete.

1141 wird erstmals eine Pfarrkirche genannt. Vermutlich kamen deren Einkünfte schon unter dem Wormser Bischof Burchard (1000-25) an das Andreasstift. Dieser verlegte das ehemalige Bergkloster in die Stadt hinein und stattete es neu aus. Auch das Patrozinium des hl. Petrus scheint auf eine bischöfliche Gründung hinzudeuten, da Petrus zugleich der Dompatron ist. Nach dem Wormser Synodale von 1496 trug das Andreasstift die Baulast für Langhaus, Chor und Pfarrhaus, während die Gemeinde Turm, Geläut, Beinhaus und die Friedhofsmauer unterhalten musste. Im 13. Jh. hatten sich an der Bergkirche Beginen angesiedelt, für die 1278 am Westend von Hochheim das Kloster Maria Himmelskron gegründet und dem Domonikanerorden übergeben wurde.

Hochheim war bischhöflich-wormserisches Lehen, kam aber in der ersten Hälfte des 16. Jh. in den Besitz der Kurpfalz. Dadurch wurde auch hier 1556 der Glaubenswechsel vollzogen. Bis zur Union 1824 blieb der Calvinismus das vorherrschende Bekenntnis. Die Bergkirche diente dem reformierten Gottesdienst. Im Winter wich man allerdings auf die ehemalige Klosterkirche der Dominikanerinnen aus. Bei der pfälzischen Kirchenteilung 1705 verblieb die Bergkirche bei den Reformierten, während die Klosterkirche den Katholiken übergeben wurde.

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